1. Besuch des Kulturmuseums von Qadir Qachakh in Dohuk
Nach dem Besuch des Basars in Duhok besucht die Delegation das Qachakh Kultur Museum.

2. Abendessen mit Qadir Qachakh in Erbil

Zunächst drückt Qadir Qachakh sein Bedauern darüber aus, dass er nicht persönlich durch sein Museum führen und all die Geschichten zu den Gegenständen erzählen konnte. Er sei hocherfreut über diesen Besuch, es sei die erste Delegation mit echtem Interesse am Museum und an einer Zusammenarbeit. Er sammle seit 1994, alles seien Spenden und damit unverkäuflich. Sein Museum gliedere sich in 12 Abteilungen: Folklore, Geschichte, Fossilien, Geld, Waffen, Handschriften, Bilder, Briefmarken, Antika, Bücher, Theater und Landschaftsmalereien aus Holz. Die Gegenstände seien von 3 Religionen (Islam, Christentum, Ezidentum), er selbst sei a-religiös, glaube an ein Kurdistan ohne Teile. Er unterstütze aber die Christen und Eziden, viele seiner Studenten seien christlich oder ezidisch, diese Menschen seien das Fundament Kurdistans. Das Museum sei offiziell genehmigt. Er sei zwar ein hoher Funktionär mit großer Verantwortung, aber er lebe dennoch für das Museum, habe sein halbes Haus zur Verfügung gestellt. Er habe 15 europäische Städte und 15 arabische Staaten besucht, sein erster Gang sei stets in die Museen. Sein Ziel sei, Kultur und Lebensweise der Kurden darzustellen. Viele Kulturgüter seien bereits aus Kurdistan verschwunden, dennoch sei seine Sammlung sehr groß und enthalte Stücke, die es sonst nirgends zu sehen gebe. Dennoch sei seine Sammlung eben eine Sammlung und noch kein Museum.
Er habe bereits die Regierung gebeten und bitte nun die CEG, ihm bei der Erstellung eines kurdischen Museums, besonders beim Bau und beim Knowhow des Bestimmens und Katalogisierens zu helfen. Die kurdische Regierung verstehe die Notwendigkeit eines professionellen Museums noch nicht. Ein Land brauche Museen, um sich seiner Geschichte zu vergewissern, und es brauche Archive, um sich seiner Vernunft zu versichern. Für ihn gebe es zwei Wege unsterblich zu werden: etwas tun, worüber geschrieben wird oder über etwas schreiben, was getan wurde. Er wolle mit dem Museum unsterblich werden und habe bereits sein Grab darin angelegt.
Da kurdische Bürger ihm ihre Sammlungen anvertrauten, könnten mögliche Ausstellungen seiner Stücke in Deutschland nur über die deutsche Regierung und den deutschen Museumsrat organisiert werden. „Bilaterale Dinge brauchen Zeit“. Mögliche Kontakte zu ihm sollen über Khairi Bozani geknüpft werden.
Qadir Qachakh ist leidenschaftlicher Barzani-Anhänger und tief erfüllt von der kurdischen Idee.