1. Treffen mit Erzbischof Bashar M.Warda CSsR von der chaldäischen Diözese Erbil
Prof. Dr. Linus Hauser (LH) überbringt Grüße von Kardinal
Lehmann und Bischof Tebartz van Elst und legt unsere Ab-
sichten dar: wir wollen etwas erfahren über die Situation
in Kurdistan und sondieren, wie wir hilfreich sein können.
Dabei wollen wir nicht schulmeistern, das wäre anmaßend,
sondern die hiesige Realität erleben und gemeinsam nach
Unterstützungsmöglichkeiten suchen. Zugleich wollen wir zum Ausdruck bringen, dass Deutschland voll Sorge auf die Christen und Eziden im Irak schaut.
Herr Irfan Ortac (IO) verweist darauf, dass die Freundschaft zwischen Christen und Eziden ein mani-fester Tatbestand aufgrund der gemeinsamen Leidensgeschichte sei, dass es immer große Solidarität in schwierigen Zeiten gegeben habe und dies auch die CEG bestimme.
Bischof Warda bestätigt diese starke Freundschaft. Zugleich drückt er seine tiefe Sorge darüber aus, dass immer mehr Christen das Land aus Furcht vor Gewalt verlassen. In Kurdistan gebe es alle 30-35 Jahre eine gewaltbedingte Emigration. 2003 sei die Hälfte der chaldäischen Christen gegangen. Zwar herrsche in Kurdistan eine andere und sicherere Situation als im sonstigen Irak (in Bagdad nehme die Gewalt in den letzten 3 Monaten deutlich zu), aber Minderheiten seien immer als erste von Gewalt betroffen. In der Region um Erbil lebten etwa 32 000 Chaldäer, es gebe mehr als 50 christliche Dörfer unterschiedlicher Prägung bei Duhok, aramäische und assyrische Christen, dazu kämen nun die vielen syrischen Flüchtlinge.
Vgl.: „Tatsächlich galt Kurdistan, wo etwa 160.000 Christen leben, vor allem in Ankawa und dem nördlichen Gouvernement Duhok, als sicherer Ort für irakische Christen. Seit ein paar Jahren aber verlassen immer mehr Christen Kurdistan und den Irak endgültig, wegen mangelnder wirtschaftlicher Perspektiven, wegen sprachlicher und kultureller Barrieren und auch wegen des fehlenden politischen Schutzes. Es zieht sie hauptsächlich in Richtung Europa und Nordamerika.(aus: http://www.welt.de/politik /ausland/article111895764/Wenn-du-Muslim-wirst-lassen-wir-dich-leben.html vom 9.12.12)“
Laut Bischof Wada sei die deutsche Kirche der wichtigste Unterstützer der Minderheiten, katholi-sche Hilfsorganisationen (Misereor, Missio) unterstützten durch Projekte. Die größte Hilfe aber sei die Achtsamkeit auf die Christen in der Middle-East-Crisis. Der Wille zu bleiben sei da, aber die Christen im Irak hätten keine Kraft mehr, möglicherweise seien in 10-15 Jahren keine Christen mehr da. In der BRD werde das Islam-Problem zwar wahrgenommen, aber die Christenverfolgung noch weitgehend tabuisiert.
Als Wunsch an unsere Delegation formuliert er:
„Raise awareness for minorities, give financial support and give political support mentioning the situation of minorities, remind the local politicians on their duties, support the students to come to their places (Stipendien, zurzeit 23 Seminaristen am Babel College in Ankawa) and show us: you are not forgotten.”
2. Treffen mit dem Minister of Endowments and Religious Affairs Kamil Haji Ali
Mr Kamil Ali Aziz was appointed Minister of Endowment & Religious Affairs in the sixth KRG cabinet in October 2009, following the July 2009 Kurdistan Region parliamentary elections. He was reappointed in the seventh cabinet, on 5 April 2012.
Born in 1955, Mr Aziz worked as an auditor in Suleimaniah. He co-founded the Kurdistan Islamic Movement and currently he is Secretary of the party's political bureau. (http://www.krg.org)
Nach dem Dank für die Einladung betont LH die Wichtigkeit des interreligiösen Dialogs und erzählt dabei von der gelingenden Kooperation in Gießen. Religionen hätten einander viel zu sagen. Besondere Anerkennung zollt er dem von Präsidenten Massud Barzani angestrebten Kurdenkon-gress und seiner in diesem Kontext gehaltenen Rede.
Barzani sagte in seiner Rede, „dass der einzige Weg hin zur Selbstbehauptung der kurdischen Nation in dieser „neuen Ära“ der Weg des Dialogs und der Demokratie sei. Kurden wollten den Frieden wiederherstellen und die Demokratie in der Region aufbauen, so Barzani. Waffen könnten dieses Ziel dem kurdischen Politiker zufolge nicht erreichen. „Was wir brauchen, ist Frieden“, betonte er und erklärte, dass die Freiheit der Kurden vom Frieden und der Verbesserung der Wirtschaft in der Region abhänge und nicht von Krieg, Angriffen und Drohungen gegenüber „unseren Nachbarn“. Er kündigte eine „neue Ära“ an, in der die Sprachen des Dialogs, des Friedens und der Demokratie die „mächtigste Waffe“ sein würden.“ (http://dtj-online.de/barzani-was-wir-brauchen-ist-frieden-2719) Vgl. zum Kongress auch: Nilifer Koς, Der kurdische Jahrhunderttraum (http://www.nadir.org/nadir/ periodika/kurdistan_report/2013/169/10.htm)
Dementsprechend bringt er unseren starken Wunsch zum Ausdruck, dass der Schutz der staatlichen Behörden für Christen und Eziden auch in Zukunft bestehe und noch stärker werde, so dass religiöse Minderheiten sich in Kurdistan sicher fühlen können. Wie schätzt der Minister die derzeitige Situation für Minderheiten in seinem Land ein?
Religionsminister Kamil Ali stellt fest, es gebe keine Probleme, Christen, Eziden, Sabäer lebten und arbeiteten friedlich mit Muslimen zusammen. Für einen Muslimen sei in erster Hinsicht der Mensch wichtig, jeder verdiene respektiert zu werden, der Islam sei aus Widerstand gegen Unterdrückung entstanden, wer andere ausstoße, habe nichts mit dem Islam zu tun. Die Menschen seien im Glauben frei und sollten dies auch sein, denn Glaube sei persönlich. Natürlich versuche jeder, den anderen zu überzeugen, aber ohne Zwang. In Europa rede man von Demokratie, es
bleibe aber – bei allem Respekt – häufig nur bei Reden ohne Taten.
LH stellt die Toleranzfrage noch einmal in eine weitere Perspektive. Historisch betrachtet gehörten Europa und der Irak ja einst zum Mittelmeerraum (Bsp. Alexanderreich, Perserreich) und es gebe ein dauerndes Befruchten der gemeinsamen Religionen aufgrund dieser gemeinsamen Vergangenheit.
Der Minister betont, der Koran hebe ein Zusammenleben trotz Unterschieden besonders hervor, man habe schon in der Geschichte nicht ohne den anderen leben können, Ziel sei auch in Zukunft ein friedliches Zusammenleben, bei dem man aber auch den anderen ohne Zwang von der wahren Lehre zu überzeugen suche. Es gebe kein Problem.
Prof. Dr. Matthias Kloft (MK) schlägt ein gemeinsames Projekt vor. Wenn man sich kenne, könne man besser friedlich leben, daher sei der Gedanke einer Ausstellung entstanden, die die andere (Glaubens-)Kultur, den anderen Ausdruck des einen Glaubens verdeutlichen solle.
Dieser Vorschlag wird vom Religionsminister unterstützt, er hoffe auf weitere Zusammenarbeit.
3. Besuch am Arbeitsplatz der beiden General Directors im Religionsministerium
Khalid Alber gibt der Delegation einige Informationen zur Situation der Christen in Irakisch-Kurdistan. Er sei seit 2005 Generalsekretär und habe gute Kontakte zu
den Kirchen Afrikas, Europas, zu einigen amerikanischen und zum Vatikan (er habe Papst Benedikt XVI. dreimal besucht und sei als Vertreter Kurdistans bei der neuen Papstwahl anwesend gewesen). Seine Aufgabenfelder im Ministerium seien die Instandhaltung der Kirchen (Renovierung und Neubau), wozu die kurdische Regierung Geld gebe, die Sorge um die Möglichkeiten der Aufrechterhaltung des christlichen Lebens, der Kontakt nach Europa, Amerika und Afrika - er sei vor allem der Verbindungsmann zwischen Regierung und Kirche.
Auf die Frage nach Unterdrückung und Verfolgung antwortet er, die Christen seien von der kurdischen Regierung her sicher. Als christliche Kirchen in Zaxo (2012) angegriffen wurden, sagte Präsident Barzani, er habe seit 20 Jahren keine Waffe mehr in der Hand gehabt, werde aber, um Christen und Eziden zu schützen, auch wieder zum Peschmerga werden.
Reich beschenkt vom ezidischen General Director Khairi Bozani
4. Treffen mit Sheik Mohammad Ahmad Saeed Shakaly, ehem. Religionsminister und Berater Massud Barzanis
Es ist eine Ehre für die Delegation, den persönlichen Berater
Präsident Barzanis in religiösen Angelegenheiten, Sheik Shakaly, besuchen zu können. Der
Empfang geschieht sehr freundschaftlich, auch die Frauen
werden mit Händedruck begrüßt. Nachdem LH seinen Dank
und seine Ehrerbietung zum Ausdruck gebracht hat, betont
IO seine besondere Verbindung zu Kurdistan.
Sheik Shakaly erweist sich als offener, sehr zugewandter und persönlicher Gesprächspartner. Er bezeichnet die kurdische Gesellschaft als „beautiful society“, die kurdischen Muslime seien ebenfalls nicht vergleichbar mit anderen, „they have mercy“, er könne sich etwa auch gut eine all-gemeine Universität mit christlicher Theologie als Studienfach vorstellen. Im Moment werde mehr und mehr Kooperationsfähigkeit entwickelt und das Interesse am Zusammenleben wachse. So solle es einen neuen Rat (new council) geben, dessen Aufgabe es sei, die Identität Kurdistans als friedfertiges Volk zu stärken. Ziel sei eine „variety society“, in der Konflikte in Frieden gelöst und gerechter Aufbau gelebt werden könne. Sein Wunsch an uns sei, mitzuhelfen bei der Veränderung des kurdischen Bildes.
Vgl etwa 20.2.2009: Sheikh Mohammad Ahmad Saeed Shakaly, the Minister for Endowment and Religious Affairs, discussed the ministry’s efforts to promote tolerance between all faiths. He said, “We need to take practical action to implement a policy of coexistence and promulgate a spirit of tolerance and peace among religions. With this goal in mind, the ministry, the KRG as a whole, and clerics are working together closely.”(http://www.krg.org/a/d.aspx?s=02010100&l=12&a=28004&r=223&s=010000)
LH dankt für die berührende Schilderung in kosmopolitischer Weite des Geistes, die das Interesse am Kennenlernen des kurdischen Lebens und der kurdischen Kultur noch erhöhe. Die Delegation wird vom Sheik nach draußen geleitet, was als Symbol freundschaftlicher Verbundenheit zu verstehen ist.
5. Mittagessen mit dem syrisch-orthodoxen
Bischof von Mosul, Nicodemus Daoud Matti Sharaf,
und dem General Director für muslimische
Angelegenheiten
6. Pressetermin mit einem Reporter der Anadolu Agency
7. Besuch der Soraya-Press-Zentrale
Soraya-Press ist eine christliche Zivilorganisation, die seit
1991 besteht und sich zur Aufgabe gemacht hat, Öffent-
lichkeitsarbeit für kurdische Christen zu machen. Nach 2003 seien viele Christen aus dem Irak in den Nordirak geflohen, da es hier mehr Freiheiten und eine gewisse Demokratie gebe. 2003 (Ende des Irakkrieges) lebten in Ankawa, dem christlichen Stadtteil Erbils, 12 000 Christen, heute seien es 45 000. Diese Entwicklung werde aktiv von der Regierung unterstützt, damit das christliche Leben (Sprache, Kultur, Glaube von assyrischen, aramäischen, chaldäischen Gruppen) bekannt werde.
Soraya-Press hat 51 rein ehrenamtlich arbeitende Mit-arbeiter in Kurdistan und viele Kontakte zu anderen ähnli-chen Organisationen. Soraya arbeitet in kurdischer, arabi-scher und assyrischer Sprache, ist Presseagentur, gibt eine
Tageszeitung und diverse Zeitschriften heraus und unter-
hält eine Homepage. Agenturchef ist Nawzad Hakim
Hauptforderung von Soraya sei die Autonomie der Christen, wie z.B. für die Ebene von Niniveh/Mosul, wo die Mehrzahl der Bevölkerung christlich oder ezidisch sei (75000 Menschen). Da die Städte und Dörfer der Niniveh-Ebene in der Mehrheit von syrischen Christen bewohnt seien und die Gegend in der Antike ein Teil des Assyrischen Reichs gewesen sei, werde versucht in der Ninive-Ebene eine autonome Region für die dort lebenden syrischen Christen zu schaffen.
Im kurdischen Parlament sind 6 von 111 Sitzen mit Christen besetzt (3 für Dohuk, 2 für Erbil, 1 für Sulaimaniyya)
(Es gibt 111 Sitze, wie vom Gesetz Nr. 1 festgeschrieben, welches durch den Nationalrat 1992 verabschiedet wurde. Zurzeit halten Frauen 39 Abgeordnetensitze inne. Das Gesetz schreibt vor, dass mindestens 30 % der Parlamentarier Frauen sein sollen. Elf Sitze sind für die assyrisch-aramäische, die armenische und die turkmenische Bevölkerungsgruppe in den von der Regionalregierung verwalteten Provinzen reserviert. http://de.wikipedia.org/wiki/Parlament_Kurdistans).
Es gebe in Ankawa eine christliche Privatschule, die nach dem schwedischen System arbeite und an der vor allem ausländische Lehrer angestellt seien. Sie sei sehr beliebt, es werde in 5 Sprachen (kur-disch, arabisch, englisch, französisch und altsyrisch) gelehrt, auch Muslime besuchten die Schule. Es sei eine heterogene Schülerschaft, ärmere Eltern würden durch Stipendien unterstützt, der Religi-onsunterricht sei christlich, aber anderer sei möglich. Außerdem sei in Ankawa eine kirchliche Uni-versität für alle Fachbereiche im Aufbau.
11/2/2012: „The foundation stone of a new Catholic university has been laid in Erbil, the capital of Iraqi Kurdistan.
Construction work on the university is due to finish in 2015 on land made available by the Chaldean Church. The Chaldean Archbishop of Erbil, Bashar Warda, launched the project as part of a strategy to encourage young Christians to stay in Iraq and in the Middle East” (http://www.ankawa.com/english/?p=7753#more-7753)
Ankawa sei zwar vorwiegend christlich, aber mittlerweile kosmopolitisch, das Zusammenleben funktioniere recht reibungslos, die Infrastruktur ändere sich enorm schnell. Das Gemeindeleben in Ankawa solle ein Musterbeispiel für den mittleren Osten werden.
Es gebe auch Muslimbrüder in Kurdistan, aber sie würden wenig Druck ausüben, die islamistischen Bewegungen seien nicht gewalttätig, verübten keine Terroranschläge, wohl weil die Sicherheit in hohem Maße durch die kurdische Regierung gewährleistet werde, Präsident Barzani habe besonderes Augenmerk auf die Christen und werde daher auch zu nahezu 100% von ihnen gewählt. Ohne Barzani gebe es keine Christen mehr in Kurdistan. In Ankawa stünden 14 christliche Kirchen, davon 3 neu gebaut, die von der Regierung bewacht und restauriert würden, im Restirak gebe es keine einzige mehr. Ebenso seien 20 neue christliche Organisationen seit 2003 entstanden.
Das „Prinzip Demokratie“ wachse, Kurdistan sei auf dem Weg zu einer modernen Gesellschaft.
8. Treffen mit Sadi Ahmed Pire, Mitglied des Politbüros der PUK (Patriotic Union of Kurdistan)
Sadi Pire hat längere Zeit (1976-91) in Europa, besonders in Wien gelebt und spricht Deutsch. Er war seit 1991 in verschiedenen Ämtern tätig (Fraktionsvorsitzender, Landwirtschaftsminister, Gesund-heitsminister, Oil for food-Programm, zuletzt in der Außenpolitik). Er bietet uns ein herzliches Will-kommen – Beziehung sei notwendig für die Völkerverständigung. „Diplomatie auf der Alltagsebene kann allein reale Bilder vermitteln“. Die Kurden seien ein leidgeprüftes Volk mit einer langen Unterdrückungsgeschichte. Religiöse Reibereien existierten eigentlich in Kurdistan selbst nicht. Kurden würden seit Generationen trotz unterschiedlichen Religionen friedlich leben, denn sie seien in erster Linie Kurden und dann erst religiös. Kurdistan sei das Land der religiösen Vielfalt, aber manche islamistischen Richtungen (etwa die Salafisten) heizten die Situation auf und stifteten Unruhe. Die PUK sei eine sozialdemokratische säkulare Partei, 80% der Mitglieder seien Muslime, aber Toleranz sei erstes Ziel. Allein der Mensch zähle, Religion sei Privatsache. Eigentlich sei die ezidische Religion die Urreligion der Kurden, aber – so sagt er mit einem Augenzwinkern – „wir waren nicht tapfer genug und sind Muslime geworden“.
Das politische System Kurdistans sei ein parlamentarisch-demokratisches System, die ¾-Mehrheit sei für eine Politik der Gleichheit, aber 15% der Kurden wählten doch fundamentalistisch-islamisch.
Das Erbe von Saddam Hussein nach dem 2.Golfkrieg 1991 sei Kurdistan als Ruine gewesen. Von 1991 bis 2003 sei der Wiederaufbau aus eigenen Mitteln geschehen, erst 2004 habe es ein Budget vom Irak gegeben. 4500 Dörfer waren zerstört, über 60% seien wieder aufgebaut, 80% der Bevölkerung habe wieder ein eigenes Haus, Ausgaben für das Gesundheitswesen seien verfünffacht worden, Straßen seien wieder ausgebaut, es gebe ca. 1200 Zeitungen, davon 1000 freie, die Arbeitslosigkeit sei von über 50% auf unter 20% gesunken. Einem guten Investitionsgesetz sei zu verdanken, dass es 6 staatliche und 15 private Universitäten gebe, das führe zu einem Akademikerproblem: man habe doppelt so viele Absolventen wie Arbeitsplätze. Kurdistan werde durch Ölförderung Jahr für Jahr weniger abhängig vom Geld Bagdads, 8-9% der Weltölreserve befinde sich in Kurdistan, daraus ergebe sich ein Jahresbudget von 9 Milliarden Dollar.
Sadi Pire stellt im Blick auf unsere Delegation (und in Abgrenzung zu evangelikal-missionarischen Versuchen aus den USA) zwei wichtige Angelegenheiten Kurdistans vor:
Kurdistan brauche seine eigene Geschichte, sie müsse wieder entdeckt, gesammelt und niederge-schrieben werden (wurde zuvor von der Zentralregierung im Irak reguliert und zensiert).
Kurdistan brauche Offenheit, etwa durch Informationstechnologie, Internet etc., damit Grenzen an Bedeutung verlieren hin zu einer demokratischen Welt.
LH betont, dass das Interesse der CEG gerade kein missionarisches sei, sondern sich vor allem auf den Bereich der Sichtung und Bewahrung von Kultur und Geschichte zur Findung und Klärung der eigenen Identität beziehe. Die Verabschiedung ist sehr freundschaftlich und die Delegation wird bis hinaus geleitet.
Der lange, informationsreiche und eindrucksvolle Tag findet dann einen gemütlichen Ausklang im Restaurant des Hotels Ankawa Palace.

